Feb 27

Die Energiebombe aus Rumänien

Man sagt, man bekommt nicht den Hund den man will, sondern den man braucht. Genau so war es bei Frodo. Frodo trat 2015 in unser Leben. Der Hund meiner Großmutter war vor einigen Monaten verstorben und nun suchten wir nach einem neuen Hund für sie. Meine Großmutter wollte einen kleinen, älteren Hund, damit sie ihm gerecht werden konnte. Und dann kam ich durch einen Zufall auf die internetseite einer Tierschutzorganisation. Und da war er. Und ich, ich war Schockverliebt. Er war nicht das, wonach wir suchten, denn er war erst knapp 2 Jahre alt und eine Mischung aus Border Collie, Jack Russel und Papillon, also eine Energiebombe durch und durch, aber das war mir egal. Auch das er aus einem Tierheim in Rumänien stammte und erst seit einer Woche hier in Deutschland war störte mich nicht. Ich hatte mich vom Fleck weg in seinen Anblick verliebt und überredete meine Großmutter, ihn sich doch mal anzusehen. Frodo hat das Herz meiner Großmutter in nur einer Sekunde erobert, als er sich ihr bei unserer Ankunft in seiner Pflegestelle vor die Füße warf und sich direkt streicheln ließ. Meins hatte er ja bereits. Uns beiden war sofort klar,dieser Hund musste es sein, dieser gehörte zu uns.

Ich kann absolut nachvollziehen, dass man sich Gedanken darüber macht, was einen erwartet, wenn man einen Hund aus dem Ausland zu sich holt, aber in Frodos Fall kann ich sagen, dass alle Bedenken unbegründet waren. Er fühlte sich bei meiner Großmutter direkt Zuhause und bei uns sehr gut aufgehoben. Er war immer freundlich zu jedem Menschen und liebt es, mit anderen Hunden zu rennen und zu toben. Frodo hatte Glück im Unglück, er wurde im Tierheim geboren und musste nie das Leben eines Straßenhundes kennen lernen. Doch trotzdem hatte das Leben mit 800 anderen Hunden Spuren hinterlassen. Er fraß sein Futter nicht, er schlang es hinunter und hatte anfangs panische Angst, sobald meiner Großmutter oder ich den Raum verließen. Es wäre gelogen zu sagen, dass wir keine Arbeit in ihn steckten, doch jeder Hund, egal woher er stammt, bedeutet zwangsläufig Arbeit, doch man erhält als Lohn einen tollen, gut erzogenen Hund und das ist meiner Meinung nach jede Arbeit wert.

Frodo ist heute ein ausgeglichener und einfach toller Hund. Er bleibt mehrere Stunden ohne Probleme allein, macht nichts in der Wohnung kaputt und ist mucksmäuschenstill. Und Angst, jemand könnte sein Futter stehlen hat er schon lange nicht mehr. Er ist nicht aggressiv gegenüber anderen Hunden oder gegenüber Menschen und begleitet meine Großmutter oft zu Terminen, ohne das es je Probleme gibt. Ich denke, dass gerade Hunde aus dem Tierheim die Liebe, die man ihnen zuteil werden lässt einfach zu schätzen wissen. Und deshalb würde ich immer wieder einen Hund aus dem Ausland zu uns in die Familie holen, denn es gibt für mich nichts, was dagegen spricht oder was mich daran abschrecken würde. Diese Tiere verdienen doch ebenso ein Zuhause und einen Menschen, der sich um sie sorgt wie Tiere aus Deutschland. Und nur weil ihnen teilweise schlimme Dinge widerfahren sind, die sie geprägt haben verdienen sie kein gutes Leben? Im Gegenteil, ich denke, dass genau diese Tiere besonders viel Liebe und Zuwendung bekommen sollten. Und ich kenne viele Hunde aus Tierheimen aus dem Ausland, die ihre Besitzer tagtäglich glücklich machen und die wirklich tolle Hunde sind, um die ihre Besitzer nicht selten beneidet werden. Hunde aus dem Ausland sind genauso liebenswert und verdienen eine Chance dies zu beweisen. Wir haben Frodo diese Chance gegeben und sind jeden Tag dankbar, ihn bei uns zu haben.

Autor: Kira

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