Feb 14

Unser Hund aus Rumänien, ein Lottogewinn!

Es ist jetzt ziemlich genau 1,5 Jahre her als wir, mein Mann und ich, uns für einen Hund entschieden haben. Für uns war von Anfang an klar, wir wollen einer Fellnase aus dem Tierheim ein neues Zuhause geben. Wir hatten uns vorher schon bei der ein oder anderen Homepage Hunde angeschaut und da fiel uns Richie 3 Jahre alt, ins Auge.  Er war im Tierheim Oelzschau bei Leipzig untergebracht, welches sehr eng mit Tierhilfe Hoffnung e.V. zusammenarbeitet. Wir erfuhren, dass Richie ca. 4 Wochen in der Smeura in Rumänien und ca.4 Wochen im Tierheim Oelzschau verbracht hatte. Also zum Glück nicht lange. Sein Besitzer hatte ihn in der Smeura abgegeben, weil er die Kosten für ihn nicht mehr tragen konnte und wollte. Wenigstens vernünftig!

Das Herz war im Sturm erobert

Nach einem kurzen Kennenlernen und ein paar Gassirunden war uns beiden klar, der „Kleine“ hat unser Herz erobert. Nachdem alles geklärt war und sich das Tierheim für uns entschieden hat (es gab mehrere „Bewerber“ für ihn) kam der Tag an dem Richie bei uns einziehen sollte. Beide waren wir aufgeregt und voller Vorfreude, strahlender Sonnenschein und ein wedelnder Hund. Gechipt, geimpft, entwurmt und kastriert mit EU-Heimtierpass wurde er „entlassen“.  Als wir aus dem Tierheim raus sind fing es plötzlich an, heftig zu regnen und zu gewittern. Richie war partout nicht ins Auto zu bekommen, er legte sich auf den Rücken ins Gras, Schwanz zwischen die Beine und hat sich steif gemacht. Alle 3 pitschnass, mit 2 Portionen Erbrochenem Hundefutter, sind wir dann in Richtung neues Zuhause gefahren.

Das neue Zuhause kennen lernen

Da war er nun, unsere kleine Fellnase, in unserer Wohnung. Alles wurde beschnüffelt und begutachtet und schwupps, das schöne weiche Hundebett wurde für die nächsten Stunden ausgiebig getestet und für gut befunden. Wir waren happy und kurze Zeit später alle 3 in einem Bett. 🙂 Ja, wir haben vorher gesagt, der Hund darf nicht ins Bett. Nachdem er aber wedelnd zu uns gehüpft kam und sich zwischen uns gekuschelt und friedlich eingeschlafen ist, war das alles vergessen. 🙂

Die nächsten Tage und Wochen haben wir uns wunderbar aneinander gewöhnt. Anfangs ist er noch sehr unsicher mit uns Gassi gegangen,dass hat sich dann aber mit der Zeit gegeben und man konnte beobachten wie er immer aufrechter und selbstsicherer gelaufen ist.  Er hatte im Tierheim schon ein gewisses Grundgehorsam beigebracht bekommen. Auffällig war, dass Richie sehr ängstlich und schreckhaft war und jetzt auch immernoch ist. Sobald irgendetwas runterfällt  oder laut ist , duckt er sich und rennt weg. Das hat sich aber im Gegensatz zum Anfang schon sehr gebessert.  Man hat gemerkt,dass sein Vertrauen von Tag zu Tag größer wurde.

Das Erlebte prägt den Hund

Große Angst hat er vor älteren Männern, vor denen macht er entweder einen großen Bogen oder er knurrt und bellt sie an.  Auch wenn Leute mit einer Tasche oder Schirm in der Hand oder Gehstock direkt entgegenkommen,füht er sich bedroht und bellt sie an. Da haben wir erziehungstechnisch noch ein Stück Arbeit vor uns. Auch wenn wir mal etwas lauter und bestimmter werden müssen duckt er sich ängstlich und wartet regelrecht auf Schläge. Das zerreißt einem jedesmal das Herz. Wir vermuten,dass er leider diese Erfahrung in seinem alten Zuhause machen musste. All diese schlechten Erinnerungen werden ihn sicher für immer in irgendeiner Weise begleiten. Wir versuchen, dass alles ein bisschen in Vergessenheit zu bringen. Und ich denke mit viel Liebe, Spaß und Spielen gelingt uns das auch sehr gut.
Eine große Aufgabe für uns war, Richie das Autofahren schmackhaft zu machen. Er hatte riesengroße Angst, schon eher Panik davor.  Bei 2 Stunden Autofahrt musste er  5 x erbrechen. Das haben wir aber mittlerweile sehr gut in den Griff bekommen und so langsam wird er ein kleiner Rennfahrer. Mit viel Geduld und Wiener Würstchen erreicht man bei ihm sehr viel.

Die 6 mit Superzahl

Alles in allem können wir sagen, Richie ist unser kleiner Lottogewinn! Er war sogar unser Trauzeuge! Er ist eine sehr liebevolle, verschmuste, kuschelbedürftige treue, pflegeleichte Fellnase mit einem großen Herz, der auf sein Herrchen und vor allem sein Frauchen (Männer dürfen keine 5m an Frauchen ran 🙂  immer und überall aufpasst. Unsere kleine Klette, wie ein Magnet klebt er an uns. 🙂  Absolut stubenrein, sehr sauber und pingelig mit sich selbst. Er bleibt ohne Probleme alleine zuhause und die Nachbarn mögen ihn auch. Vom 1.Tag an sind wir verliebt. Er wird geknuddelt, geknutscht gewuschelt…immer. Und er gibt auf seine Art und Weise so viel Liebe zurück. Keinen einzigen Tag haben wir bereut und würden immer wieder einen Hund aus dem Tierheim holen, ob nun aus Rumänien, Bulgarien oder Ungarn…egal. Die Überlegung, einen 2.Hund zu uns zu holen ist schon da. 😉

All diese Tiere haben ein liebvolles Zuhause verdient, in dem gebrochene Herzen wieder mit ganz viel Liebe geheilt werden und alle schlechten Erfahrungen herausgestreichelt werden.

Autor: Silke

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