Wer sich einen Hund zulegt, möchte die sozialen Kontakte mit anderen Vierbeinern fördern. Man besucht Welpengruppen und sucht Spielpartner auf den beliebten Gassirunden. Doch vielen Hundehaltern ist nicht bewusst, welchen Stress er seinem Hund aussetzt. Immer wieder sehe ich ängstliche Hunde auf dem Hundeplatz, die in Todesangst über den Platz fegen. „Endlich tobt er mal“, scheint der Besitzer zu denken und lehnt sich in aller Ruhe auf der Bank zurück. Dabei ist es unsere Aufgabe als Hundehalter für Führung, Sicherheit und Schutz zu sorgen. Wie können wir von unserem Hund erwarten, dass er uns in allen Lebenslagen vertraut und uns das Ruder übernehmen lässt, wir aber in einer solch wichtigen Situation, in der sich der Hund bedroht fühlt, von ihm weichen?
Es ist essentiell, die Körpersprache seines Hundes lesen zu lernen. Achte darauf, wie er mit anderen Hunden interagiert. Ist das Spiel ausgewogen oder ist es eine reine Hetzjagd? Gehen die Hunde sanft oder rüpelhaft miteinander um? Reagiert der Spielpartner auf etwaige Ansagen des anderen? Ich persönlich meide mittlerweile große Hundeansammlungen, insbesondere, wenn immer die selben Hunde auf dem Platz verweilen. Ich habe festgestellt, dass die Situationen auf solchen Plätzen schnell kippen. Territoriales Verhalten, aber auch die schiere Zahl an Hunden führen schnell zu Stress.
Um die Sozialisierung meines Hundes zu fördern, verabrede ich mich regelmäßig mit passenden Spielpartnern. Zudem gehen wir oft im Wald spazieren, wo es selten große Hundeansammlungen gibt, so dass das Spiel dort viel entspannter ist. „Die regeln das unter sich“ ist für mich nur eine faule Ausrede. Dass der Abruf des eigenen Hundes klappt, wenn dieser einen anderen Hund verunsichert oder jagt, hat höchste Priorität. Wer seinen Hund noch nicht gut lesen kann, sollte sich Rat eines Profis dazuholen. Dieser kann sehr schnell erkennen, wann einzugreifen ist.
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