Feb 13

Giftköder – Permanente Gefahr, nicht nur in Großstädten

Ganz entspannt bin ich persönlich nie unterwegs. Zu oft hat man die Geschichten von Hunden gehört, die einen grauenvollen Tod erleiden mussten. Die Ursache: Giftköder. Hundehasser und wütende Anwohner, die sich über Gebell und Hundekot auf den Straßen aufregen und zu diesem drastischen Schritt greifen, die Hunde in der Umgebung zu vergiften. Besonders gefährlich ist, dass man nie weiß, was der Hund gefressen hat. Ist es Rattengift oder vielleicht Köder mit Rasierklingen oder sonstigen scharfen Gegenständen. Die Zahl der Giftköder ist in den letzten Jahren deutlich gestiegen und Tierschützer raten explizit zu Anti-Giftköder Trainings.

Anti-Giftköder Training – Wie geht das?

Prinzipiell muss man seinen Hund dazu erziehen, nichts von der Straße zu fressen. Das klingt für viele von uns für ein schwieriges Unterfangen, vor allem, wenn man so einen Staubsauger hat, wie ich. Doch es geht und auch wir haben tolle Fortschritte gemacht. Wir haben angefangen, zuhause zu üben. Ich lege Futter auf meine offene linke Hand, halte es meinem Hund vor die Schnauze und sage „Nein!“. Ich lasse meinen Hund auf keinen Fall an das Futter, notfalls schließe ich meine Hand. Sobald mein Hund wegschaut, belohne ich ihn und füttere ihn aus der anderen Hand. Diese Übung wiederholen wir immer wieder, legen dabei das Futter mal auf den Boden, mal auf den Stuhl. Sobald mein Hund mich anschaut und das Futter ignoriert, belohne ich ihn mit einem anderen Leckerli. Da diese Übung Stress hervorruft, machen wir die Übung nicht sehr lange, dafür regelmäßig jeden Tag. Wenn der Hund die Übung im Haus beherrscht, kann man sie draußen durchführen. Man bringt dem Hund bei, an einer Schüssel mit Leckerlis vorbei zu gehen und belohnt ihn für sein positives Verhalten. Ganz wichtig ist, dass der Hund nie das Erfolgserlebnis hat und das verbotene Futter isst.

Was tun im Ernstfall?

Wenn der Hund einen Giftköder gefressen hat, solltest du sofort bei der Tierarztpraxis anrufen und einen Notfall ankündigen. Denn es zählt hier jede Sekunde. Wenn du weißt, um welche Art von Giftködern es sich handelt, teile es dem Tierarzt unmittelbar mit. Wenn der Hund Gift gefressen hat, kann man ihn zum Erbrechen bringen. Dies sollte jedoch mit Vorsicht und in Rücksprache mit dem Tierarzt durchgeführt werden. Über eine gesättigte Salzlösung und eine dreiprozentige Wasserstoffperoxid-Lösung kann das Erbrechen herbeigeführt werden. Im Notfall kann das Erbrechen zu Hause mit Sauerkraut herbeigeführt werden. Dies sollte jedoch nicht bei Rattengift, bei ätzenden Substanzen oder bei scharfen Gegenständen getan werden. Wenn du herausfinden möchtest, wo du einen Notdienst für deine Fellnase findest, dann kannst du unter tierklinik.de deinen Standort eingeben und eine Liste mit Notdienst-Praxen erhalten.
Im kostenlosen Josera Giftköder Ratgeber findest du wichtige Tipps und Informationen rund um das Thema Giftköder. Den Download findest du hier: https://www.josera.de/giftkoeder-ratgeber/

Giftköder – Kein Kavaliersdelikt

Das Auslegen von Giftködern ist eine Straftat und wird mit einer Gefängnisstrafe von bis zu 3 Jahren geahndet. Leider gibt es noch kein zufriedenstellendes Meldesystem für Giftköder, in Berlin werden Giftköder hier aufgelistet: http://www.berlin.de/lb/tierschutz/service/giftkoederatlas/ (derzeit offline, hoffentlich bald wieder da)

Was können wir noch tun?

Ich kann verstehen, dass manche Menschen keine Hunde mögen. Daher finde ich es extrem wichtig, dies zu respektieren. Ich lasse meinen Hund nicht zu ängstlichen Leuten und sollte sich mein Hund in einer Situation unangemessen verhalten, entschuldige ich mich. Besonders wichtig finde ich das Entfernen von Hundekot auf der Straße, auf Grünflächen und einfach überall, wo der Hund hinmacht. Keiner findet Hundekot toll, daher gehört er in die Tonne. Hundehalter, die argumentieren „da tritt doch keiner rein“ machen mich wütend. Es geht nicht um’s Reintreten, sondern um das Sauberhalten unserer Umgebung.