Die Frage, ob man einen Hund in der Stadt halten kann, spaltet uns Hundefreunde. Während die anderen ganz klar „ja“ antworten, sagen die anderen ganz klar „nein“. Doch ich würde sagen „Es kommt auf den Hund an!“. Ich habe mit meinem Hund in der Stadt, am Stadtrand und auf dem Land gewohnt und finde alles hat seine Vor- und Nachteile.
Hund in der Stadt halten – Sozialisierung pur
Berlin ist eine Hundehauptstadt. Wer schon einmal im Grunewald war, weiß, wie sehr die Berliner ihre Hunde lieben. Ich bin jedes Mal begeistert zu sehen, wie sozialisiert die Hunde in der Hauptstadt sind. Im Park sieht man immer Hunde zusammen toben und Leute verabreden sich für gemeinsame Gassirunden. Es gibt in Berlin kaum ein Restaurant, wo Hunde nicht mitdürfen. Und immer mehr Arbeitgeber erlauben Hunde in ihren Büros. Die Hunde haben sich perfekt an das Leben in der Stadt angepasst, viele laufen ohne Leine an stark befahrenen Straßen und haben komplett verstanden, wo sie sich frei bewegen können und wo sie stoppen müssen. Besonders Berlin ist meiner Meinung nach ein tolles Pflaster für Hunde, denn wir haben viele Grünflächen und sogar Wald mitten in der Stadt.
Aber wie schon gesagt, gibt es zwei Seiten der Medaille. Nicht alle Hunde kommen mit dem Trubel in der Stadt klar. Und natürlich gibt es auch Hunde, die nicht mit allen ihren Artgenossen klar kommen. In dem Fall wird die Stadt zum wahren Alptraum. Ein ängstlicher Hund oder ein Hund, der mit Artgenossen Probleme hat, ist auf dem Land viel besser aufgehoben. Er wird nicht ständig diesem Stress ausgesetzt und man kennt die Hunde aus dem Umfeld, so dass man weiß, mit wem er spielen kann und mit wem eben nicht.
Leben im Vorort
Für mich ist das Leben im Vorort das beste Mittelmaß. Wir haben einen Garten, so dass Bella in den warmen Monaten die Sonne genießen kann. Gleichzeitig sind wir noch so zentral, dass wir auf unseren Gassirunden ständig Kontakt zu anderen Hunden haben. Mit dem Auto fahren wir oft in den Wald oder an einen der zahlreichen Seen. Und mit ins Büro kann sie ja trotzdem. Bella fährt total gerne mit den Öffis und freut sich über alle Mitfahrer, deren Herzen sie in der S-Bahn in Sekunden erobert.
Mit dem Hund auf dem Land leben – Von kläffenden Gartenhunden und fehlenden Spielkameraden
Ich habe mit meinem Hund auch schon mehrere Monate auf dem Land gelebt und ich muss ehrlich sagen, dass wir anfangs echt Probleme hatten, andere Hunde zu treffen. Die einzigen Hunde, die wir auf unseren Gassirunden trafen, ballerten kläffend an den Gartenzaun. Wir sind meist mehrere km gefahren, um uns mit anderen Hundehaltern zu treffen. Einige Zeit später hatten sich zwei Nachbarn jedoch auch einen Hund angeschafft, was das Landleben für Bella sofort viel spannender gemacht hat. Ich nehme also an, dass man auf dem Land Glück oder Pech haben kann. Genossen hat sie auf jeden Fall die Draußen-Zeit und das Mäusejagen auf den Feldern. Außerdem ist Silvester auf dem Land einfach erträglicher für die Hunde – in Berlin kann man über Neujahr auf gar keinen Fall sein, das wäre eine Zumutung für jeden Hund.
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