In Deutschland muss jeder einzelne Tierversuch individuell geprüft und freigegeben werden. Ziel der Tierversuche ist es, die menschliche Gesundheit zu erhalten und zu verbessern. Doch Tierschützer und auch Ärzte hinterfragen die Durchführung von Tierversuchen zur Herstellung von Medikamenten. Ein eigens gegründeter Verein „Ärzte gegen Tierversuche e.V.“ setzt sich für eine tierversuchsfreie Medizin ein und möchte, dass bei der Forschung vermehrt mit moderner Technologie, wie z.B. menschlichen Zellkulturen, gearbeitet wird. Eine Datenbank mit durchgeführten Tierversuchen soll ebenfalls dazu beisteuern, dass Versuche nicht doppelt durchgeführt wurden.
Die Soko Tierschutz hat im Herbst 2019 durch einen Undercover-Ermittler grausame Methoden in einem Labor nähe Hamburg aufgedeckt. Das LPT-Labor führt Tierversuche an Affen, Hunden und Katzen durch und verstößt dabei gegen jegliche Tierschutzgesetze. Zudem wird dem LPT vorgeworfen, Versuchsergebnisse manipuliert zu haben. In den heimlich aufgenommenen Videoaufnahmen sieht man angstverzerrte Gesichter der Affen, die an Stühle gefesselt sind und denen Schläuche in den Rachen gesteckt werden. Die Hunde haben nach der Einnahme von Medikamenten starke Blutungen und leiden sichtbar in ihren Käfigen. Für die Tiere enden die Versuche in der Regel mit dem Tod.
Beagles in Tierversuchen
Das gutmütige Wesen der Beagles wird ihnen leider zum Verhängnis. Es ist die am häufigsten verwendete Hunderasse für Tierversuche. Der Verein „Hilfe für Labortiere“ in Berlin setzt sich für ausgediente Labortiere ein und schenkt ihnen ein zweites Leben. Darunter Hunde, Ratten oder auch Schafe. Doch nur erschreckend wenige Tiere dürfen die Labore überhaupt wieder lebend verlassen. Welche Labore mit dem Verein zusammenarbeiten, wird geheim gehalten. Zu groß ist die Angst der Labore, dass Tierversuchsgegner sich gegen sie auflehnen.
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